Nachts um 2 Uhr wache ich mit den ersten Wehen auf. Sie kommen alle 10 Minuten, sind aber noch eher schwach. Ich versuche nochmal zu schlafen, was mir aber nicht so richtig gelingt. Also stehe ich auf, lese noch ein bisschen und warte ab. Die Abstände werden immer kürzer und so gegen 5 Uhr kommen sie alle 5 Minuten. Zwar sind sie immernoch nicht so stark, aber ich bin mir dann doch unsicher und klingle Chris aus dem Bett. Sie empfiehlt mir mich mal noch in die Badewanne zu legen uns wir verabreden uns auf 11:30 Uhr im Geburtshaus.
Wir fahren also das erste Mal hin und juhu – der Muttermund ist schon 3 cm geöffnet. Das Baby kommt also heute noch – sehr spannend! Wir beschließen aber trotzdem nochmal heimzufahren und uns ein bisschen zu entspannen. Auf der Rückfahrt gehen wir nochmal ordentlich einkaufen und besuchen noch kurz Freunde und die Wehen werden stärker, die Abstände kürzer und das in recht rasanter Geschwindigkeit. Aus dem leckeren Mittagessen von meinem Mann Manu wird für mich nichts mehr…Um halb 4 sage ich ihm, dass wir jetzt losfahren müssen, weil ich sonst nicht mehr ins Auto steigen werde. Um 4 Uhr sind wir wieder im Geburtsthaus und ich gehe erstmal in die Wanne. Dort bleib ich dann auch bis fast zu Schluss und – wie die Hebamme vom Geburtsvorbereitungskurs schon prophezeit hat – töne bei jeder Wehe wie ein Weltmeister. Das hilft ungemein! Auch dass Manu immer bei mir ist und ich mich an ihm halten kann ist sehr gut. Die Presswehen kommen, aber es geht nicht richtig weiter. Andrea und Chris holen mich aus der Wanne in die Seitenlage und da geht’s richtig los. Wir schaffen es gerade noch zwischen zwei Wehen in die tiefe Hocke, bevor Juli dann doch recht schnell um halb 8 auf die Welt kommt. Ein unbeschreiblicher Moment! Was für einWunder!
Wir sind so froh uns für das Geburtshaus entschieden zu haben! Ich habe mich die ganze Zeit sicher und gut aufgehoben gefühlt. Zwei Hebammen für sich alleine zu haben ist absoluter Luxus und ich bin mir sicher, dass die Geburt ohne so eine Betreuung anders verlaufen wäre. Sehr viel geholfen haben mir die Ermutigungen und das Einfühlungsvermögen von Andrea während den Wehen, vorallem das „Mittönen“; und die Sicherheit und Erfahrung von Chris, die im Hintergrund Dinge getan hat, die ich überhaupt nicht bewusst registriert habe während der Geburt (CDs aufgelegt, Bericht geschrieben, Atmosphäre geschaffen, …).
Vielen vielen Dank für dieses tolle Erlebnis! Beim nächsten Kind kommen wir wieder! =)
Friedi und Manu
mit Juli