Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Geburtshaus gemacht und möchten euch diese gerne weitergeben.
Im Januar kam unser kleiner Linus im Geburtshaus auf die Welt. Er ist unser zweites Kind- 2018 kam unsere Tochter Laura auf die Welt. Sie kam in der Frauenklinik in Tübingen auf die Welt und hatte leider einen holprigen Start ins Leben.
Im Geburtshaus wurden wir von Anfang an super aufgenommen. Es war schön, die vielen netten Hebammen und vor allem auch die, die bei der Geburt dabei sein könnten (bei uns waren das Silke, Antje und Pia) vorab kennenzulernen. Ich hatte mehrere Vorsorgen und die drei (organisatorischen) Treffen dort und wir bekamen immer ehrliche, sehr hilfreiche und kompetente Infos und Meinungen. Unsere Ängste im Hinblick auf die schwierige Geburt unserer Tochter wurden ernst genommen und thematisiert. Dadurch fühlten wir uns gleich in sehr guten Händen und waren uns sicher, dass das Geburtshaus der richtige Geburtsort für unser zweites Kind ist.
Mit der Geburt ging es dann deutlich früher los als gedacht. Gut drei Wochen vor dem errechneten Termin (Anfang Februar) bekam ich die Info, dass ich mich jederzeit an Pia wenden darf, falls es losgehen soll. Und tatsächlich, zwei Tage später, knapp drei Wochen vor dem errechneten Termin platzte morgens meine Fruchtblase.
So früh hatte ich wirklich noch nicht damit gerechnet. Ich informierte meinen Mann im Geschäft und gab Pia Bescheid, dass wir heute wahrscheinlich noch kommen werden.
Nach 1 ½ Stunden waren die ersten Wehen spürbar, aber noch gut auszuhalten. Um die Mittagszeit wurden sie dann immer stärker und ich musste mich schon stark auf das „Veratmen der Wehen“ konzentrieren. Wir gaben Pia Bescheid, dass wir uns langsam auf den Weg machen würden. Die halbe Stunde Autofahrt nach Hagelloch mit den Wehen hatte es in sich. Ich war heilfroh, als wir um ca. 14:30 Uhr im Geburtshaus waren.
Dort wurden mein Mann und ich mit offenen Armen empfangen. Pia war gleich eine große Unterstützung beim Veratmen der Wehen und hatte mir schon Badewasser in die Wanne gelassen. Gemeinsam mit meinem Mann durfte ich in die Wanne. Er unterstützte mich großartig, tönte mit mir, massierte die Druckpunkte, gab mir Halt. Pia überprüfte regelmäßig die Herztöne und gab mir die Sicherheit, dass es unserem Knirps gut geht und wir alles richtig machten. Sie hatte immer wieder hilfreiche Ideen und wusste genau, wann mir was (andere Position, welche Unterstützung…) weiterhelfen könnte.
Um ca. 16 Uhr machte Pia den Vorschlag, dass wir aus der Badewanne raus und mal eine andere Position ausprobieren könnten. Regina kam dazu und gemeinsam unterstützten sie mich weiterhin großartig! In den Wehen gab mir Regina sehr viel „Kraft“ von vorne mit dem Armen und Händen, mein Mann war direkt an mir, drückte mich und gab mir Halt von hinten und tönte und atmete mit mir und Pia kümmerte sich um meinen Damm (tupfte z.B. Kaffee auf, um mögliche Risse zu vermeiden) und vermittelte mir Ruhe und Sicherheit. Schon nach kurzer Zeit meinte Pia, der Kopf unseres Kindes sei sichtbar. Nach ein paar Wehen konnte ich sogar den Kopf fühlen. Es ging nicht mehr lange und Linus war um 16:30 Uhr auf der Welt. Was für ein toller Augenblick.
Die erste gemeinsame Zeit im Geburtshaus war gleich wunderschön. Wir durften uns gemeinsam ins Bett legen und einfach nur kuscheln und uns etwa kennenlernen.
Nachdem die Nabelschnur auspulsiert hatte und ich das Gefühl hatte, dass ich Linus nun lieber direkt ohne die (mit der Zeit etwas störende) Nabelschnur in den Armen halten würde, durfte mein Mann die Nabelschnur durchtrennen.
Pia begleitete mich nach einer Weile dann auf die Toilette, wo nach dem Entleeren der Blase noch die Plazenta geboren wurde.
Nach knapp drei Stunden gingen wir dann in aller Ruhe entspannt und voller Freude nach Hause.
Vielen, vielen Dank euch allen für eure tolle Arbeit! Ihr macht das einfach super!