Milan Alois

Zwei Tage nach ET setzten bei mir nachmittags die ersten Wehen ein und tatsächlich machten wir uns nach Absprache mit der Hebamme abends das erste Mal auf den Weg ins Geburtshaus. Dort verbrachten wir die Nacht und durften aber am nächsten Morgen nochmal heim, da sich noch „nicht viel“ getan hat. Ein Tag später drängte ich meinen Freund dann wieder ins Geburtshaus, da die Wehen noch stärker wurden und ich vermutlich unterbewusst endlich wollte, dass es losgeht. Die ständigen Schmerzen, der fehlende Schlaf und wenig Appetit waren so langsam ziemlich anstrengend. Es hatte sich zwar was getan aber wieder hieß es „es ist noch nicht soweit“. Peinlich berührt, müde und genervt also wieder zurück nach Hause. Diagnose: laaaaange Latenzphase, es könne noch ein paar Tage gehen bevor es richtig losgeht.

 

Hurra!

 

Also beschloss mein Freund mit mir abends bei immer noch fast 30 Grad die Wurmlinger Kapelle zu besteigen. Ich war nicht begeistert, aber das bergauf und bergab zeigte seine Wirkung und die Wehen wurden deutlich stärker. In der Nacht dann der Blasensprung und der dritte Weg ins Geburtshaus. Dort hat sich dann herausgestellt, dass unser kleiner Wurm ein Sternengucker ist und daher nicht optimal im Bauch liegt. Nach vielen Stunden Schwerstarbeit war dann klar, dass es nicht wirklich vorangeht und so langsam die Zeit drängt, weil grünes Fruchtwasser. Also die gemeinsame Entscheidung für eine Verlegung in die Frauenklinik. Dort wollte ich dann so schnell wie möglich eine PDA und was zu essen weil meine Kräfte ziemlich aufgebraucht waren. Die PDA war tatsächlich traumhaft und ich konnte endlich wehen frei ein wenig zu Kräften kommen. Trotz PDA und viel Wehenmittel tat sich abermals relativ wenig und der Kleine wollte einfach nicht ins Becken rutschen. Die Zeit drängte und der Kaiserschnitt wurde immer wahrscheinlicher. Dann war mir klar: jetzt nochmal alles geben und pressen, pressen, pressen..und tatsächlich endlich ein Fortschritt! Vielleicht doch nur die Saugglockengeburt. Und so kam es. Drei Tage nach den ersten Wehen durfte unser Milan mit Hilfe der Saugglocke auf die Welt kommen. Schreiend aber gesund und munter! Das war wahres Teamwork und ohne die Unterstützung der Hebammen, Hebammenstudentinnen, Krankenschwestern und ÄrztInnen hätten wir es nicht geschafft. Ich bin sehr dankbar für die immer sehr positive, motivierende und kompetente Unterstützung, die wir sowohl im Geburtshaus als auch in der Klinik erfahren haben!! Wir haben uns an beiden Orten sehr gut aufgehoben gefühlt und sind froh, dass sie so reibungslos und gut zusammenarbeiten!

 

DANKE

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