Unsere Vincent ist mit seinen knapp 5 Monaten ein sehr zufriedenes Baby. Meistens gut drauf und viel am Lachen. Wir sind davon überzeugt, dass zu dieser Zufriedenheit unsere tolle Geburt mit unserer Hebamme Maike im Geburtshaus beigetragen hat.
Mit unserer Hebamme hatten wir bereits in der Schwangerschaft eine tolle Begleitung. Ohne meinem Mann und mir ihre Meinung oder Erfahrung aufzudrängen, hatte sie immer Lösungen und Hilfestellungen parat. So konnten wir mit ihrem Erfahrungsschatz stets selbstbestimmt die Schwangerschaft genießen.
Maike hat jede unserer schwarzen Wolken – ja, werdende Eltern haben nun mal Sorgen – vertrieben.
3 Nächte vor der Geburt ging es los – die ersten Wehen machten sich bemerkbar. In dieser Nacht nutzte ich die Zeit, um einen Kuchen für die Geburt zu backen. Maike erkannte schnell, dass es noch ein wenig dauern wird und es noch keine Geburtswehen sind. Hat sie das daran erkannt, da ich noch in der Lage war einen Kuchen zu backen?! 🙂
Unser Wunsch war es, so lange wie möglich zuhause in der gewohnten Umgebung zu bleiben. Also hieß es geduldig sein. Zwei weitere Nächte wurden aufgrund der Wehen zum Tag gemacht und es wurde immer anstrengender.
Vor allem in der letzten Nacht hatte ich immer mehr das Bedürfnisse nach einer PDA und Wehenmittel im Krankenhaus. Die Vorfreude auf eine natürliche Geburt im Geburtshaus stärkten unser Vorhaben. Ebenso brachte uns jeder Besuch von Maike wieder neue Energie und Zuversicht. So hielten wir weiter durch.
Am Tag der Geburt besuchte Maike uns nochmals zuhause und zeigte uns Übungen, um die Wehen erträglicher zu machen. Dank ihrer tollen Massage konnte ich nochmal durchatmen und Kraft tanken. Sie verabschiedete sich – wir sollen uns melden, sobald wir das Bedürfnis haben, ins Geburtshaus zu fahren.
10 Minuten später platze filmreif die Fruchtblase, als ich abgestützt in der Küche eine Wehe veratmete. Mein Mann flippte völlig aus und freute sich total. Ich war eher im Automodus. Ein kurzer Anruf – alles klar, es geht los. In 30 Minuten treffen wir uns im Geburtshaus.
Als wir ankamen herrschte eine wundervolle Stimmung. Ein Lavendelgeruch in der Luft und Kerzenschimmer begrüßten uns. Ich hörte wie das Wasser für die Badewanne eingelassen wurde. Wir freuten uns nun noch mehr auf die Geburt!
Zu Beginn wanderte ich im Geburtshaus umher und erhielt während den Wehen eine wohltuende Massage. In der Badewanne konnte ich zwischen den Wehen entspannen und langsam kamen die Presswehen. Bald durften wir unser Baby in den Armen halten.
Unserem Schatz gefiel das baden allerdings so gut, dass sich alles etwas zu sehr entspannte und die Wehen nachließen. Also Szenenwechsel und ab auf das Bett. Ich bekam nochmals eine Massage – erst der Bauch und dann der Rücken. Die Wehen wurden wieder stärker, allerdings lies meine Kraft etwas nach. Daher wurde mir eine erfrischende Coke verordnet und es ging dem Endspurt zu.
Eine halbkreisförmige Matte wurde auf dem Boden ausgebreitet. Mein Mann saß am Bettende und ich kniete vor ihm auf dieser Matte. Meine Arme ruhten um seinen Nacken und mein Gesicht versteckte ich in seinem Hals. Der vertraute Geruch tat gut und die Vorfreude auf das erste Kennenlernen unseres Babys stieg weiter.
Da auch in dieser Position unser Vincent nicht so recht wollte, hatte mein Mann die tolle Idee, es mit Kniebeugen zu versuchen. Also drehte ich mich mit dem Rücken zu ihm. Bei der nächsten Wehe ging ich in die Knie und stütze mich auf den Oberschenkel meines Mannes ab. Seine Hände hielten die meinigen. Eine Wehe später war das Köpfchen zu sehen. Mein Mann war völlig überwältigt und ihm schossen bereits die Tränen in die Augen. Nie hätte er gedacht, dass er bei der Geburt seines Sohnes so nah und tatkräftig dabei sein kann.
Unser Sohn Vincent windete sich aus eigener Kraft heraus, sodass er nun vor uns lag – UNSER BABY! Ein überwältigender Moment, der eine wundervolle Ewigkeit anhielt. Im Bett machten wir es uns zu dritt gemütlich, Vincent lag auf meiner Brust – Haut an Haut. Das unbeschreiblich schöne erste Kennlernen tat so gut! Als die Nabelschnur auspulsiert war, durchtrennte mein Mann diese. Im Anschluss wurde ihm gezeigt, wie er seinen Sohn wickelt und anzieht. Das war bereits ein erstes stärkendes Erlebnis für die Vater-Sohn-Bindung.
Es war alles perfekt und wir waren im Glück. Mit diesen überwältigenden Gefühlen machten wir uns auf den Weg nach Hause. Nun hieß es genießen und „überleben“, bis der nächste Besuch am Morgen um 10 Uhr unserer Hebamme anstand.
Im Wochenbett war für uns alles so neu und wir mussten uns erstmal alle kennenlernen 🙂 in dieser Zeit sind wir frisch gebackenen Mütter für Gefühle jeglicher Art sehr offen. Hier waren wir erneut für die einfühlsame Begleitung durch Maike sehr dankbar! Wir danken ihr und dem Geburtshaus für eine wundervolle Geburt. Allen werdenden Eltern können wir diesen Weg ans Herz legen!