Edith

Mit meinem Riiiiesenbauch vor mir, Rückenweh und Schlafproblemen hatte ich langsam die Nase voll. 9 Tage über dem Termin. Meine Mama – die zum auf-die-Große-aufpassen nach einem Wehen-Fehlalarm bereits Tage zuvor angereist war – musste leider wieder abreisen. Chris hatte ein (wohlverdientes) freies Wochenende.

Allerbeste Bedingungen also um ganz entspannt zu gebären.

Saskia de Koning hatte sich bereits als Chris‘ Vertretung vorgestellt und Verena, eine Hebammenschülerin, mitgebracht. Beide sehr nett! Saskia sollte Chris bis Montag vertreten. Sonntag  23.30Uhr bekam ich dann doch tatsächlich endlich Wehen. Definitiv kein Fehlalarm diesmal.
Wir informierten fix meine Schwester, welche nun zum hüten unserer Großen anreisen sollte – die hatte allerdings fast 4 Stunden Fahrt vor sich. Unsere Nachbarin und Freundin, erbat sich solange einzuspringen und Helene mitten in der Nacht für uns zu bewachen. Wohl dem der Freunde hat!!! Montag 0.24 Uhr (toll so ein Geburtsbericht der Hebammen – da ist minutengenau alles vermerkt!) habe ich Saskia informiert, dass da etwas im Gange ist und ich mich wieder melde wenn es ernst genug wird um ins Geburtshaus zu fahren. Ich hatte damit gerechnet noch eine Weile gemütlich zu Hause vor mich hin zu wehen. 20 Minuten später rief ich nochmal an um zu sagen, dass ich jetzt doch lieber los möchte. Etwa eine halbe Stunde später trafen wir uns am Geburtshaus: Saskia fröhlich winkend und ich im Vierfüßer mit Presswehen auf dem Beifahrersitz – nicht ganz so fröhlich. Ruck Zuck war im Geburtshaus alles gemütlich hergerichtet und Saskia, mein Mann und ich schwer am schaffen. Bald kamen noch Verena und Henrike dazu und ich hatte alle Hilfe die ich mir in diesem Moment nur wünschen konnte. Helfende Hände, gute Ideen, ermutigende und motivierende Worte und zwischendurch auch mal ein Witzchen…

 Am Montagmorgen, dem 12.05.2014, 2.45 Uhr kam dann unsere Edith zur Welt. Mit 53 Zentimetern und 4000 Gramm war sie deutlich größer als erwartet (so erklärt sich auch DER Bauch!) – dafür aber fit und rosig und bereit für das Leben.
Solange die Nabelschnur ganz in Ruhe auspulsieren durfte, lag Edith auf meinem Bauch. Saskia spürte den letzten Schlag und Papi durchtrennte die Nabelschnur. Dann ging es für uns gemütlich ins Bett zum Atemschöpfen, zu uns kommen und einander genießen. Edith versuchte sich direkt sehr erfolgreich am trinken… So hatten wir drei in einer heimeligen Atmosphäre erstmal Zeit ganz für uns allein. Später bekam mein Mann einen schönen frischen Kaffee und Edith wurde in aller Ruhe im Bett neben mir vermessen und später dann gewogen. Das Kind so lange nach der Geburt einfach nur bei mir zu haben fand ich sehr sehr schön.
Dann war ich doch bereit aufzustehen, Edith in Papis Hände zu geben und es mal mit einem Pipi zu probieren. Nix. 4.30 Uhr. Nix.  4.55 Uhr. Nix. Und ich hatte bereits gute 1,5 Liter getrunken. Nix. Nix. Nix. Die Hebammen nahmen es mit Humor: Saskia drehte den Wasserhahn zur Anregung auf. Nix. Henrike erinnerte sich an einen alten Teenagertrick und hielt meine Hand in lauwarmes Wasser. Nix. Ich bekam dann von Saskia eine Akkupunktur und schon ging es dann doch wie von allein.
6.15 Uhr kamen wir dann glücklich zu dritt zu Hause an und fanden Helene und meine Schwester spielend im Wohnzimmer vor wo dann Edith auch einen gebührenden Empfang erhielt.

Für uns war die Geburt im Geburtshaus eine tolle Erfahrung und genau so wie wir es uns vorgestellt und für uns und das Baby gewünscht haben.  

Wir danken Chris für die tolle Vorbereitung, das Einbeziehen in den Geburtshausumbau ;O) und das nette, unkomplizierte Verhältnis! Saskia danken wir für ihren Sprint von der Alb ins Geburtshaus, ihre tolle, kraftvolle Unterstützung und das wir mit ihrer Hilfe unsere Edith so natürlich zur Welt gebracht haben. Henrike danken wir für die aufmunternden Worte, ihre gelassene, beruhigende Zuversicht und ihre große Hilfe während und nach der Geburt. Wir sind uns absolut sicher, dass Verena eine ganz ganz tolle Hebamme wird und danken auch ihr für die mitternächtliche Unterstützung und die süße Mütze! (…als hätte Verena gewusst, dass sämtliche von uns mitgebrachte Mützchen zu klein waren…)

An dieser Stelle möchten wir uns aber auch bei Karola Leibl für die tolle Vor- und Nachsorge bedanken, die uns mit ihrer einfühlsamen, professionellen, empathischen und liebevollen Art so hilfreich zur Seite steht!

Wir wünschen dem ganzen Team vom Geburtshaus viele gesunde Babys, glückliche Mütter und stolze Väter!

Alles Liebe – Julia, Christian, Helene und Edith.

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