Frida Theresa

Geburtsbericht Frida Theresa

Wir sind über Freunde auf das Geburtshaus aufmerksam geworden und waren gleich begeistert von der schönen Atmosphäre und der guten Betreuung. Auch wenn meine Frauenärztin wegen des ersten Kindes einer Geburtshaus-Geburt kritisch gegenüberstand, waren wir uns von Anfang an sicher, dass wir – sofern es möglich sein sollte – unser erstes Kind dort zur Welt bringen wollen. Davon konnte mich meine Frauenärztin im Verlauf der Schwangerschaft auch nicht abbringen.

Vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin war der Muttermund schon leicht geöffnet, aber glücklicherweise hat sich die Kleine von uns nochmal überreden lassen, bis zum errechneten Geburtstermin zu warten. 😉

Pünktlich zum errechneten Geburtstermin, am 22. August 2022, wachte ich morgens um 3:30 Uhr auf und spürte ein ungewöhnliches Ziehen im Bauch. Da das Gefühl nach dem Toilettengang nicht wegging, ahnte ich schon, dass es jetzt wohl losgehen würde und war gespannt. Ich legte mich nochmal hin und versuchte zu schlafen, aber kam nicht wirklich zur Ruhe. Der Wehenabstand betrug zu Beginn 7 Minuten und ich war überrascht, wie kurz der Abstand schon war! Ich ruhte mich noch etwas aus und maß immer wieder den Wehenabstand. Gegen 4:30 Uhr (Abstand ca. 5 Minuten) weckte ich meinen Mann. Er war auch ganz überrascht, dass es jetzt wirklich losgeht.

Um 5 Uhr riefen wir die Rufbereitschaftshotline an und Pia war am Telefon. Zu dem Zeitpunkt lag der Wehenabstand zwischen 3 und 5 Minuten. Wir vereinbarten, dass wir uns nochmal melden, wenn wir ins Geburtshaus kommen wollen.

Die ersten Wehen veratmete ich mit einem kalten Waschlappen auf der Stirn. Außerdem unterstützte mich mein Mann während der stärker werdenden Wehen durch die sehr angenehme Massage meines Steißbeins. Als der Wehenabstand immer kürzer (zwischen 2,5 und 4 Minuten) wurde, rief mein Mann um 7 Uhr Pia erneut an und vereinbarte ein Treffen auf 8 Uhr im Geburtshaus. Die Fahrt ins Geburtshaus dauerte nur knappe 10 Minuten und ich hatte währenddessen kaum Wehen.

Pia brachte uns ins 1. OG und erkundigte sich nach dem bisherigen Verlauf und nach meinem Befinden. Danach veratmete ich die Wehen mit meinem Mann zusammen auf dem Gymnastikball. Mit der Zeit hatte ich immer stärker das Gefühl, gegen Ende der Wehe pressen zu müssen und Pia stellte fest, dass es sich so anhört, als seien wir schon in der Pressphase – was mich und meinen Mann ziemlich überraschte, da wir mit einer deutlich längeren Eröffnungsphase gerechnet hatten. Es folgten immer mehr Presswehen, die wir auf dem Gymnastikball veratmeten. Zwischendurch hat Pia immer mal wieder die Herztöne des Babys gemessen.

Bei einer Untersuchung durch Pia kam es dann zum Blasensprung. Kurz darauf schlug Pia einen Positionswechsel vor und ich setzte mich auf den Gebärhocker. Nach ein paar Wehen wechselte ich dann in die tiefe Hocke auf der Bodenmatte und mein Mann stützte mich von hinten. Pia meinte, dass sie schon das Köpfchen sieht und das Baby Haare hat. Mit einem Spiegel zeigte sie uns den haarigen Kopf des Babys. Gegen 9:50 Uhr kam die zweite Hebamme Bettina dazu.

Es folgten einige weitere Presswehen und Pia meinte, dass ich langsam machen soll. Bei der letzten Wehe versuchte ich dies ebenfalls und Pia versuchte mit ihrer Hand zusätzlich, den Kopf abzubremsen, aber das Baby kam um 10:05 Uhr einfach in einem Rutsch auf die Welt.

Die Nabelschnur war lose um Hals und Schulter des Babys gewickelt, aber Pia zog während der Geburt die Nabelschnur sofort wieder über den Kopf des Babys. Das Kind wurde gleich in ein rotes Handtuch gewickelt und mir auf die Brust gelegt. Wir konnten es beide erstmal nicht so richtig fassen, dass das Kind schon da ist. Nach der schmerzfreien Geburt der Plazenta machten wir es uns zu dritt im Bett gemütlich. Pia und Bettina ließen uns allein und so konnten wir die erste Zeit genießen und langsam begreifen, dass wir jetzt ein Baby haben. Mein Mann versorgte mich mit Obst, Keksen und Trinken und auch die Hebammen schauten immer mal wieder rein, ob bei uns alles in Ordnung ist.

Später unterstütze Bettina mich nochmal beim Stillen und half mir, die Kleine richtig anzulegen. Dann wurden die U1-Untersuchung und die Fußabdrücke für die grüne Karte vom Geburtshaus gemacht. Mein Mann räumte zusammen mit den Hebammen das Zimmer wieder auf und packte alles ein. Nachdem ich wegen meinem etwas schwachen Kreislauf noch zwei Gläser Cola getrunken hatte, begleiteten uns Pia und Bettina zum Auto und verabschiedeten sich. Gegen 13 Uhr ging es dann nach Hause, wo wir nochmal die Ruhe zu dritt genießen konnten. Und am Nachmittag kam auch schon die Wochenbett-Hebamme Eva Lotte vorbei, um uns zu unterstützen.

 

Es war wirklich eine super gute Betreuung durch das Team vom Geburtshaus und wir hatten ein unglaublich schönes Geburtserlebnis! 

You are currently viewing Frida Theresa