Geburtsbericht Benjamin
Es war der 25.5.2023. Drei Tage zuvor hatte ich meinem Mann Lukas schon gesagt, ich glaube, diese Woche kommt unser kleiner Schatz auf die Welt. Ich konnte nicht mal sagen, weshalb mich dieses Gefühl überkam.
Ich wurde nachts gegen 2:30 Uhr wach. Nach endlos langem Hin-und Herdrehen im Bett beschloss ich, meinem Mann zu liebe, aufzustehen. Also machte ich mir gegen 6 Uhr morgens ein leckeres warmes Schoko-Porrige zum Frühstück. Mein Mann war ganz perplex, als er mich morgens auf dem Sofa liegen sah. Ich beschwichtigte und sagte ihm, dass alles noch okay sei, ich ab und zu ein leichtes Ziehen verspüre (welches ich aber wirklich schon seit Tagen so immer wieder verspürte) und es nach dem Frühstück mal mit einem heißen Bad versuchen wolle. Er ging also los zur Arbeit und ich in die Badewanne gegen 9 Uhr.
Ich entspannte mich und auch dieses Ziehen verschwand nach kurzer Zeit völlig. Ich schrieb noch mit meinem Mann und er meinte er würde an diesem Tag sowieso etwas früher nach Hause kommen. Gegen 9:45 Uhr ging es aber Schlag auf Schlag. Eine große Welle überkam meinen Körper und ich musste nicht wie ich mich in der Wanne drehen könnte, um diesem Gefühl am besten nachzugeben. Ich beschloss direkt meinem Mann anzurufen. „Komm bitte JETZT“.
Unser Glück: wir wohnen direkt im Freibad – seinem Arbeitsplatz. Keine 2 Minuten später stand er in seinen Arbeitsschuhen neben mir an der Wanne. Wir veratmeten zusammen ein paar Wellen. Er war sehr ruhig und wollte dennoch zur Absicherung mal im Geburtshaus anrufen. Catalina meinte, wir sollen uns nochmal melden wenn die Wellen so alle 3-5 Minuten kommen. Irgendwann hielt ich es in der Wanne nicht mehr aus, er half mir aus der Wanne und wir liefen Richtung Sofa, dort veratmeten wir gemeinsam noch einige Wellen, bis er meinte, er schaue sich das noch 2-3 Mal an, die Wellen wären teilweise bei 2-3 Minuten. Er rief nochmals im Geburtshaus an und wir durften uns auf den Weg machen.
Dort angekommen, wurde ich direkt von Catalina untersucht und sie meinte, dass der Muttermund quasi vollständig geöffnet wäre. Wir waren sehr überrascht, welch große Vorarbeit wir schon zu Hause geschafft haben.
Ich durfte in die schöne warme Geburtswanne einsteigen. Mein Mann hielt mir bei jeder Welle meine Hände ganz fest und wir wussten, so kommen wir unserem kleinen Schatz immer näher.
Ich bin überrascht, wie intuitiv mein Körper es schaffte unser Wunder auf diese Welt zu bekommen, denn keine 2 Stunden nachdem wir im Geburtshaus ankamen, durften wir unseren kleinen Benjamin in den Armen halten. Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet und frühestens Stuuuuuunden später damit gerechnet.
Völlig überwältig durften wir zu dritt ins warme Bettchen und uns erstmal kennenlernen! Das war einfach wunderschön und ich könnte es mir nicht schöner vorstellen, als diese Intimität zu diesem Zeitpunkt ganz alleine auskosten zu können.
Ich danke Catalina für ihre ruhige Art, neben mir an der Wanne zu sitzen. Ihre aufmunternden Blicke und kleine Hilfestellungen haben dazu beigetragen, dass wir unsere Traumgeburt erleben durften. Wie es sich für zwei Schwimmmeister-Eltern gehört, durften wir unseren kleinen Benjamin in der Geburtswanne auf diese Welt gebären.
Und eins bin ich mir sehr sicher: das nächste Mal kommen wir wieder ins Geburtshaus oder wir bleiben für eine Hausgeburt zu Hause.
Liebste Grüße,
Angela