Wassergeburt

Vorteile der Wassergeburt

Mehr als ein Drittel aller werdenden Mütter wollen ihr Baby in der Wanne bekommen.
Die Wassergeburt ist somit keineswegs die Sache einer verschwindend kleinen Minderheit mehr: Tatsächlich kommen in Deutschland etwa 35.000 Kinder pro Jahr in der Wanne auf die Welt.
Inzwischen sind auch die Kritiker verstummt, denn die Vorteile und Sicherheit der anfangs belächelten Geburtsmethode im Wasser sind inzwischen durch eine Vielzahl von großangelegten Studien wissenschaftlich belegt und dokumentiert.
Die Vorteile einer Gebärwanne/ Geburtspools in der Geburtsvorbereitungsphase und bei der eigentlichen Geburt beruhen im Wesentlichen auf drei Eigenschaften des Naturelements Wassers.

Auftriebswirkung des Wassers

In der Physik auch als Archimedisches Prinzip bekannt, sorgt Wasser durch seine besonderen Kräfteverhältnisse dafür, dass sich das Körpergewicht um 90% reduziert. Der Gewichtskraft, die den Körper nach unten zieht, wirkt die Auftriebskraft des Wassers entgegen. Der Wasserauftrieb lässt den Körper somit nur noch ca. 10% seines tatsächlichen Gewichtes wiegen.
Ich habe mein Gewicht kaum gespürt und konnte mich leichter bewegen.
Dadurch wurden auch die Wehen
erträglicher
Diese Schwerelosigkeit wird seit Jahrhunderten in allen Bereichen der medizinischen Therapie genutzt, z.B. bei orthopädischen und traumatischen Erkrankungen oder auch in der Rheumatherapie. Bewegungen im Wasser sind nicht nur besonders schonend für den Körper und Gelenke, sondern lösen auch Verkrampfungen, die Muskeln werden gelockert und gedehnt, die Durchblutung verbessert. Auch die Sportmedizin hat das Training im Wasser inzwischen neu definiert und empfiehlt das „Aqua-Fitness“ als ideales Bewegungstraining u.a. für Ungeübte, Übergewichtige oder auch für Schwangere.
Während der Schwangerschaft sorgt die Auftriebswirkung für einen angenehmen Schwebezustand. Bewegungen unter Wasser helfen dabei, das Becken zu lockern. Die Schwerelosigkeit im Wasser, das „Getragenwerden“ wird von schwangeren Frauen dabei immer wieder als etwas Wunderbares empfunden.

Wärmeeffekte

Die beruhigende und entspannende Wirkung von warmem Wasser ist in der Medizin unbestritten.
Wasser dient als Medium, das die Wärmereize auf die Haut bringt. Damit der Mensch Wärme- und Kältereize wahrnehmen kann, verfügt seine Haut über so genannte Thermorezeptoren. Die Rezeptoren leiten Signale über verschiedene Nervenbahnen zum Rückenmark, von dort aus werden sie zum Gehirn weitergeschaltet, sodass wir den Reiz überhaupt merken.
Ein warmes Vollbad aktiviert dabei vor allem den Parasympathikus.
Der Parasympathikus ist eine der drei Komponenten des vegetativen Nervensystems. Er wird auch als „Ruhenerv“ bezeichnet, da er dem Stoffwechsel, der Regeneration und dem Aufbau körpereigener Reserven dient (trophotrope Wirkung). Er sorgt für Ruhe, Entspannung, Erholung und Schonung. Das vegetative Nervensystem kontrolliert unwillkürlich die meisten inneren Organe und den Kreislauf. Die Gefäße erweitern sich, die Blutzirkulation steigt, Muskeln entspannen und Endorphine werden verstärkt ausgeschüttet.

Osmotischer Druck

Das Körperinnere hat einen höheren Salzgehalt als Leitungswasser, dadurch kommt es bei längerem Kontakt der Haut mit Wasser zur Osmose, also dem Fluss von Wasser durch die Zellmembran. Kurz gesagt: das Hautgewebe saugt sich mit Wasser voll, die Haut wird weich und dehnungsfähig.

Die Vorteile im Einzelnen:

Der Wohlfühl-Effekt
Wasser ist ein weibliches Element. Es ist weich und trägt das Gewicht Ihres Körpers. Jeder weiß, wie entspannend ein langes warmes Vollbad wirkt und wie wohl man sich dabei und danach fühlt. Relaxing pur! Diese Wohlgefühle helfen auch bei der Geburtsvorbereitung und tragen maßgeblich zu einer entspannten und sanften Geburt bei. Die Wärme des Wasser weckt zugleich Erinnerungen, wie empfindsam, schön und einmalig das Geburtserlebnis sein soll.
Weil eine für die Wassergeburt geeignete Wanne/ Pool in der Regel doppelt so tief ist wie eine normale Badewanne, sind viele Frauen überrascht wie frei und leicht sie sich fühlen, wenn sie das erste Mal in die Wanne/ Pool steigen. Allein dafür lohnt es sich, auch wenn nur für ein Enstspannungsbad,  die Gebärwanne/  Geburtspool zu nutzen – selbst wenn Sie die eigentliche Geburt lieber zu Lande durchführen wollen.

Schmerzlinderung
Alle wissenschaftlichen Studien der letzten Jahre zur Wassergeburt kommen zu dem gleichen Ergebnis: Der größte Vorteil für die Frau ist die Schmerzlinderung.                     Die  Wehenabstände werden im Wasser meist länger und die Phasen der Entspannung können besser genutzt werden und das nimmt dem Schmerz die Spitze. Der Teufelskreis von Angst, Verspannung und Schmerz wird im warmen Wasser erfolgreich unterbrochen, der Wehenschmerz wird erträglicher und der Muttermund öffnet sich leichter.
Durch die Schwerelosigkeit im Wasser ist es zudem deutlich einfacher, sich zwischen und während der Wehen in genau die Positionen zu bewegen, die am wenigsten Schmerzen verursachen. Auch das Gewicht des Babys reduziert sich im Wasser und drückt deshalb beim Verlassen des Geburtskanals weniger nach unten.
Daneben sorgt im warmen Wasser die erhöhte Endorphin- Ausschüttung als Körper-eigenes Schmerzmittel für eine erhöhte Toleranz der Schmerzen, die im Wasser insgesamt als weniger intensiv empfunden werden und rückblickend das Geburtserlebnis als weniger schmerzhaft in Erinnerung bleiben lassen.
Ergebnis: Bei der Wassergeburt wird die Notwendigkeit für die Verwendung von Schmerzmitteln deutlich reduziert, in vielen Fällen werden gar keine benötigt.

Signifikant weniger Dammrisse und Dammschnitte
Das Gewebe wird im Wasser besonders weich, dies fördert die Elastizität und schont damit besonders den Damm. Auch Frauen, die zuvor Kaiserschnittgeburten hatten, erleben durch das Wasser wunderbare Unterstützung: Das Narbengewebe wird weich und geschmeidig, der Auftrieb des Wassers gibt einen natürlichen Halt.
Sowohl das im Wasser reduzierte Eigengewicht des Babies im Moment der Geburt und der Dehnungseffekt der im Wasser aufgeweichten Haut reduzieren die Häufigkeit von Dammrissen und Dammschnitten deshalb erheblich: in einer vergleichenden Studie 0,44% bei Wassergeburten gegenüber 17% bei Landgeburten.

Weniger Blutverlust
Eine großangelegte Studie, in der 3.617 Wassergeburten mit 5.901 Landgeburten verglichen wurden, kam zum Ergebnis, dass der durchschnittliche Blutverlust bei Wassergeburten um rund 35% geringer ausfällt als bei Landgeburten.

Physiologische Effekte
Die entspannende Wirkung der Schwerelosigkeit im warmen Wasser reduziert die Ausschüttung von Stresshormonen. Es verringert die Pulsfrequenz und wirkt Blutdrucksenkend. Die Atmung ist gleichmäßig und verlangsamt sich, der Körper braucht weniger Sauerstoff. Die Gebärmutter wird warmgehalten und beugt somit Krämpfen und Ermüdung vor. Die Muskeln im Beckenboden entspannen sich. All das schont die Kraftreserven der Mutter – Reserven die in der zweiten Geburtsphase dann zur Verfügung stehen, wenn sie wirklich benötigt werden.

Kürzerer Geburtsverlauf
Warmes Wasser regt die Wehentätigkeit an. Deshalb empfehlen Hebammen auch ein Testbad, wenn eine werdende Mutter unsicher ist, ob das Ziehen im Bauch schon den Geburtsbeginn signalisiert. Werden die Kontraktionen in der Wanne stärker, ist die Geburt nicht mehr fern.
Dieser wehenfördernde Effekt des Wassers hat zur Folge, dass sich die Geburtsdauer messbar verkürzt. Eine Studie kam zum Ergebnis das Wassergeburten „tendenziell 1 Stunde“ kürzer sind, eine andere Studie über 1.600 Geburten berechnet den Zeitvorteil der Wasserbabies auf 88 Minuten und das bereits in der ersten Geburtsphase!

Mehr Bewegungsfreiheit
Das die Auftriebskraft des Wassers Müttern dabei hilft, sich in einem Geburtspool erheblich freier zu bewegen als zu Lande wurde schon beschrieben. Die Erholung zwischen den Wehen fällt dadurch erheblich leichter und beugt Erschöpfungszuständen vor. Auch ist es in der Schwerelosigkeit einfacher und bequemer, aufrechte oder sitzende Positionen einzunehmen.Mehr Bewegungsfreiheit der Mutter führt zu mehr Beweglichkeit des Babys.

Die Entspannung der Mutter bedeutet auch für das Baby weniger Stress
Auch aus der Sicht des Babys ist die Wassergeburt ideal: Der gesamte Geburtsablauf ist weniger anstrengend für das Kind, weil durch die größere Entspannung der Mutter das Kind weniger Stress erlebt und es ohne die störenden Einflüsse oder Eingriffe von außen seinen Weg durch den Geburtskanal finden kann. Der Übergang vom Fruchtwasser in warmes Wasser erleichtert dem Baby den Beginn seines Erdenlebens enorm.
Die fehlende Schwerkraft im Wasser ermöglicht einer gebärenden Frau auch, dass sie ohne Hilfe ihr Kind selbst in Empfang nehmen kann. Da es im Wasser nicht hinunterfallen kann, wird es darin schweben, bis es selbst zur Mutter zurückpaddelt. Doch schon wenn das Baby bis zur Hüfte geboren ist, hat es den ersten Blickkontakt zu seiner Mutter aufgenommen. Das ist der schönste „Augen-Blick“ für jede Wasserbaby-Mutter, denn die Zwiesprache mit ihrem Baby kann nun beginnen.
Das Kind hat schon vor der Geburt an das Fruchtwasser adaptierte Reflexe ausgebildet, die bei einer Wassergeburt in der richtigen Folge zum Einsatz kommen können. Dazu gebraucht es seine Sinne wie den Gleichgewichtssinn, den Orientierungssinn und den Tastsinn. Ein Baby, das während des Verlassens der Geburtswege von seiner Mutter berührt wird, dreht sich folgerichtig mit dem Gesicht zu ihr und nimmt Blickkontakt auf.
Mehr zum Thema Wassergeburt finden Sie auf: www.yoobaby.de
und in dem Buch von Cornelia Enning/ Hebamme  „Erlebnis Wassergeburt“

Den Birthpool können Sie für die Hausgeburt ausleihen, bitte auf unserer Homepage unter ANGEBOTE schauen.

Unsere Gebärwanne