Frederik

Heute möchte ich von der Schwangerschaft und Geburt unseres zweiten Kindes, Frederik, berichten. Ich werde hauptsächlich darauf eingehen wie anders diese zweite Geburt im Vergleich zur Geburt unseres ersten Kindes, Leonie, verlaufen ist.
Unser erstes Kind, Leonie, kam auch im Geburtshaus auf die Welt. Diese Geburt hatten wir zwar als lange aber doch auch entspannte Geburt erlebt. Daher war es klar, dass auch unser zweites Kind, wenn möglich, im Geburtshaus zur Welt kommen soll.
Dieses Mal hatte ich bereits die kompletten Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchungen im Geburtshaus durchgeführt. Im Vergleich zur Betreuung durch den Frauenarzt (erste Schwangerschaft) waren diese Untersuchungen sehr entspannt und es gab viel Zeit über verschiedene Themen rund um Schwangerschaft und Geburt zu sprechen. Auch entfiel das lästige Verhandeln mit dem Frauenarzt welche Untersuchungen von ihm und welche von der Hebamme durchgeführt werden.
Die Geburt selbst verlief komplett anders als die erste Geburt. Zum einen hatte ich dieses Mal bereits vor dem errechneten Termin Wehen, die tatsächlich schon zur Öffnung des Muttermundes führten. Diese Wehen ebbten jedoch jedes mal spätestens nach zwei Stunden wieder ab. Der Kleine wollte sich noch nicht auf den Weg machen. Umso frustrierter war ich dann als der errechnete Termin verstrich und Frederik immer noch nicht auf die Welt wollte. Die Tage vergingen, mal mit Wehen, mal ohne und es passierte nichts. Auch ein Wehencocktail sorgte nicht für den erwünschten Geburtsstart. Es waren zwar wieder stärkere Wehen da und der Muttermund öffnete sich auf 3 cm, aber auf die Welt wollte Frederik nicht. Wenn ich da an die Geburt von Leonie denke, da hatte ich zwei Tage nach Termin einen Blasensprung und einen Tag später war sie dann auf der Welt. Nun, Frederik ließ sich Zeit und ich hasste die Umstandskleidung von Tag zu Tag mehr. Wobei man nicht sagen kann, dass es ihm im Bauch schlecht ging, nein, er hatte genügend Fruchtwasser und auch viel Platz um sich immer wieder von der einen auf die andere Seite zu drehen.
12 Tag nach dem errechneten Termin, am Geburtstag meines Onkels, entschied er sich dann doch, auf die Welt zu kommen. Dieses Mal startete die Geburt jedoch nicht mit einem vorzeitigen Blasensprung. Ganz im Gegenteil, die Fruchtblase war so fest, dass Chris diese dann öffnen musste. Auch der weitere Geburtsverlauf verlief komplett anders als bei der ersten Geburt: Die Öffnung des Muttermundes ging dieses Mal sehr schnell, dafür dauerte es sehr lange (mehrere Stunden nach Öffnung der Fruchtblase und des Muttermundes), bis Frederik den Weg in den Geburtskanal fand (Zur Erklärung: Frederik hatte ein wesentlich höheres Geburtsgewicht als seine ältere Schwester). Die Austreibungsphase an sich war dann wieder sehr kurz. Nach wenigen intensiven Presswehen konnten wir unseren Sohn dann um 17:01 Uhr in die Arme schließen. Nach einer ersten Kuschelphase zu dritt, erfolgte das Abnabeln der Nabelschnur, ein erstes Anlegen an die Brust, die U1 bei Frederik und bei mir das Nähen des Dammrisses. Um 20:30 Uhr machten wir uns dann auf den Heimweg und verbrachten die erste gemeinsame Nacht mit Frederik zu Hause. Leonie begrüßte am darauf folgenden Morgen ihren Bruder mit einem strahlenden Lächeln und dem freudigen Ausruf „Baby“.

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