Finn

Obwohl noch über eine Woche Zeit bis zum ET war, hat es mich nicht überrascht als am
Samstagabend etwas Fruchtwasser abging. Ich fühlte mich schon seit Wochen bereit für die
Begegnung mit unserem kleinen Knopf.
Wir hatten am besagten Abend einen guten Freund zu Besuch und mein Mann war gerade am
Kochen. Ich habe mich irgendwann heimlich ins Schlafzimmer zurückgezogen um Jana anzurufen.
Sie hatte an diesem Wochenenden Rufbereitschaft und ich war mir unsicher, ob die dunkelgrüne
Färbung des Teststreifens wirklich Fruchtwasserabgang bedeutete. Jana bestätigte dies und wir
verabredeten uns auf 9:30 Uhr am nächsten Morgen im Geburtshaus. Innerlich total euphorisch
bin ich ganz lässig zu den Männern gestoßen und habe sie über die Lage informiert. So ganz
wollte man mir nicht glauben, ich war aber glückselig und habe das gute Essen und die
Gemeinschaft genossen. Immer wieder bin ich ins Schlafzimmer und hab` auf Peter Fox getanzt
(warum auch immer…) und in mich rein gefühlt. Im Unterleib hat es stark gezogen und ich
interpretierte dies als leichte Wehen, die alle 20 bis 30 Minuten kamen. Nachdem unser Besuch
weg war, wurde die Wohnung noch klar Schiff gemacht und die letzten Sachen fürs Geburtshaus
zusammengepackt. Schlafen schien mir logisch: Ich konnte die Wehen noch gut veratmen und bin
auch immer wieder eingedöst. Um kurz nach 5 Uhr wollte ich aber nicht länger rumliegen und bin
unter die Dusche. Nachdem ich das Fresspaket gerichtet hatte, ist mein Mann aufgestanden und
war immer noch etwas baff, ob es jetzt wirklich losgehen wird!? Meine Wehen sind stärker
geworden, woraufhin Markus bei Jana angerufen und unser Treffen eine Stunde vorverlegt hat.
Ich war sehr entspannt und wir haben noch viel Quatsch geredet bevor es dann ins Geburtshaus
ging. Dort erwartete uns bereits Jana, die alles schön hergerichtet hatte und eine tiefe
Gelassenheit auf uns ausstrahlte. Während mein Mann das Bett bezogen hat (davon haben wir
immer wieder gelesen und jetzt waren wir damit dran) wurden meine Wehe zunehmend stärker.
Ich konnte aber noch genug dummes Zeug reden und genoss die Gegenwart von Markus und das
Wissen um Janas Anwesenheit. Ab und zu wurden die Herztöne des Kleinen gemessen und
irgendwann auch die Öffnung meines Muttermundes. Nach einer gewissen Zeit wollte ich in die
Badewanne. Dort kamen mir die Wehen angenehmer und schwächer vor. Eine Stunde später bin
ich wieder ins Bett umgezogen. Ich konnte nicht einschätzen wie nah wir an der Entbindung dran
waren. Ich bin von einer langen, langen Zeit ausgegangen, aber als ich das zweite Mal in die
Wanne bin, haben die Presswehen nicht all zu lange auf sich warten lassen. Jana hat mich immer
wieder ganz ruhig ermutigt: „Du schaffst das.“ und: „Super!“ drang in mein Bewusstsein. Sehr
überraschend (für mich und meinen Mann) kam dann um 15:18 Uhr tatsächlich unser Finn in der
Badewanne zur Welt. Markus und ich konnten es nicht fassen! Überglücklich und total erstaunt
über diese selige Geburt hielten wir unser Wunder in den Armen.
Mit Jana und Markus als Stütze bin ich mit dem Kleinen wieder ins Bett gewandert, wo ich die
Nachgeburt gebären konnte und wir nach einer Kuschelzeit untersucht worden sind.
Ich bin nach wie vor total überwältigt von dieser wunderschönen Erfahrung, über die ich schon so
vieles gelesen hatte. Die Atmosphäre im Geburtshaus, Janas sensible und kompetente
Geburtsbegleitung und die tolle Unterstützung von Silke und Anja haben dazu beigetragen, ein so
positives Erlebnis, unseres nennen zu dürfen. Ich danke dem ganzen Team für ihren Einsatz und
Gott für das Wunder dieser Geburt.

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