Noelie Malia

Als ich erfahren haben, dass ich wieder Schwanger bin, war mir sofort klar, dass ich im Geburtshaus gebären möchte. Ich habe mich dazu entschieden alle Vorsorge Untersuchungen von Silke machen zu lassen und fühlte mich ab der ersten Sekunde sehr gut aufgehoben und ernst genommen. Wir redeten viel über meine erste Geburt, welche eine Krankenhaus Geburt war, und über meine Wünsche bei der kommenden. Es war schön zu sehen wie sie von Anfang an mit meinem Baby in Kontakt getreten ist. Schon jetzt fand ich die Vorstellung, dass sowohl ich als auch mein Baby die Hebamme kennen, die bei der Geburt dabei sein wird unglaublich beruhigend.

 

Aber jetzt zur Geburt;

Am 09.09 hatte ich morgens noch eine Vorsorge im Geburtshaus und war dabei sehr ungeduldig, da wir bereits vier Tage über dem errechneten Termin waren und ich die kleine Maus endlich in den Armen halten wollte.

Gegen Abend spürte ich dann endlich vereinzelte und schwache Wehen und mir war sofort klar, dass das keine Übungswehen sind, sondern, dass das der Anfang der Geburt ist. Den Abend verbrachten wir ganz entspannt und gegen 23 Uhr bin ich dann schlafen gegangen um noch etwas Kraft zu tanken. Um 2:45 Uhr wurde ich auf einmal von einer intensiven Wehe geweckt. Als diese vorbei war, wollte ich weiterschlafen. Das war aber nicht mehr möglich denn die Wehen kamen nun alle 10 Minuten und waren schon recht intensiv. Also beschloss ich nochmal duschen zu gehen und um 5 Uhr weckte ich meinen Mann. Da es meine zweite Geburt war, ging ich davon aus, dass es jetzt recht schnell gehen könnte, weshalb ich um kurz nach 5 Uhr Silke anrief und wir uns auf 6 Uhr im Geburtshaus verabredeten. Als wir ankamen hat Silke uns mit viel Ruhe begrüßt und der Geburtsraum war schon vorbereitet. Leider sind die Wehen auf der Fahrt weniger intensiv und seltener geworden, weswegen Silke uns spazieren schickte. Als wir nach einer Stunde zurück waren und alles noch unverändert war, schlug Silke vor, dass wir uns alle noch ein bisschen hinlegen. Eine weitere Stunde verging und es tat sich nichts. Das schlechte Gewissen machte sich in mit breit, weil ich alle so früh geweckt habe. Doch Silke war die Ruhe selbst und gab mir weiterhin ein gutes Gefühl. Wir entschieden erneut spazieren zu gehen, aber wieder trat keine Änderung ein und ich war etwas gefrustet. Zusammen überlegten wir, ob wir nachhause fahren sollten. Mir war aber nicht sehr wohl bei dem Gedanken, was Silke bemerkte und sofort eine andere Lösung parat hatte. Sie geht zu einer Freundin, die um die Ecke wohnt und wir sollten es uns im Geburtshaus gemütlich machen. Mein Mann schlief noch eine Runde und ich setzte mich nach einer Weile auf den Gymnastikball und entspannte mich. Später spielten wir noch Backgammon. Die Wehen wurden endlich wieder intensiver und kamen schon bald in Abständen von 3 Minuten, was mich sehr glücklich machte. Silke kam wieder und dazu kam auch Luisa eine Hebammen Studentin, die auch schon bei den letzten Vorsorgen immer dabei war. Sie fragten, ob ich in die Badewanne möchte und ich beschloss es zu versuchen. Dabei wurden die Wehen nochmals intensiver, nur irgendwie habe ich keine passende Position für mich gefunden und mich dadurch nicht wirklich wohlgefühlt. Auch das bemerkte Silke und bot mir an die nächsten Wehen im Vierfüßler mit Oberkörper nach unten gebeugt zu veratmen. In der Zwischenzeit war auch Pia dazugekommen. Mittlerweile hatte ich kaum mehr Zeit zwischen den Wehen, aber auf einmal war wieder eine längere Pause. Ich kann nicht genau sagen wie lange diese Pause ging, aber ich erinnerte mich an meinen Hypnobirthing Kurs, da nannten wir das die „Gib Ruhe und sei dankbar“ Phase und ich war dankbar und ruhte mich kurz aus indem ich mich auf die Seite legte. Als sich die nächste Wehe ankündigte ging ich zurück in den Vierfüßler und hatte nun das Gefühl mitschieben zu müssen. Ich veratmete noch eine Wehe und beschloss dann noch einmal zur Toilette zu gehen. Dort angekommen kamen die Wehen nun ohne Pause und schließlich platzte die Fruchtblase. Mein Mann und Silke brachten mich wieder ins Geburtszimmer, in dem schon der Gebärhocker bereitstand, da ich zuvor gesagt habe, dass ich mich in dieser Position wohlfühle. Dann ging alles sehr schnell. Auf einmal konnte ich schon das Köpfchen tasten und mir war klar, dass jetzt Endspurt angesagt ist. Um 15:36 haben wir dann unsere Noelie mit Pauken und Trompeten empfangen dürfen. (An diesem Wochenende war Straßenfest in Hagelloch und es spielte den ganzen Tag Live-Musik). Ich habe sie sofort in meine Arme geschlossen und wir sind dann ins Bett gelegen. Dort kuschelten wir bis die Plazenta geboren werden wollte. Mein Mann nahm die Kleine auf den Arm und stand so dicht bei uns, damit ich die Plazenta gebären konnte während die Nabelschnur noch auspulsierte. Danach fühlte ich, ob die Nabelschnur komplett auspulsiert ist und durchtrennte sie schließlich. Silke, Pia und Luisa zogen sich zurück und wir hatten Zeit zum kuscheln und kennenlernen. Ich war so stolz und glücklich!

Leider musste später noch genäht werden, wovor ich wirklich Angst hatte. Aber meine Sorgen wurden ernst genommen und mir wurde viel Zeit gelassen bis ich irgendwann mehr oder weniger bereit dafür war. Silke nähte mit sehr viel Ruhe und Pia hielt währenddessen meine Hand. Darüber war ich sehr dankbar, da ich immer noch sehr angespannt war. Am Ende waren meine Sorgen komplett unbegründet, denn ich habe wirklich gar nichts davon gespürt. Währenddessen wurde Noelie untersucht. Ungefähr um 18:30 sind wir dann nach Hause gefahren.

Ich bin so dankbar, so eine schöne Geburt erlebt zu haben. Die Begleitung während der Geburt, sowie davor und danach, waren für uns genau richtig.

Vielen Dank liebe Silke, liebe Pia und liebe Luisa!

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