Lars Aaron

Geburtsbericht

 

Ich hatte schon seit ein paar Tagen Anzeichen, dass es bis zur Geburt möglicherweise nicht mehr lange dauern würde (immer wieder Senkwehen, Übelkeit, häufiger Stuhlgang) und auch Pia und der Frauenarzt waren sich recht sicher, dass unser Knirps vor dem errechneten Entbindungstermin (20.10.23) das Licht der Welt erblicken würde.

Und tatsächlich, am Freitag 6.10., zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, platzte nachts um kurz nach 2Uhr meine Fruchtblase. Ich wachte auf, weil ich etwas Feuchtes in meiner Unterhose spürte und auf dem Weg zur Toilette tropfte schon etwas Fruchtwasser auf den Boden- ein bekanntes Gefühl (bei unseren beiden anderen Kindern wurde die Geburt ebenfalls durch einen Fruchtblasensprung angekündigt). Nach einer halben Stunde starteten dann die Wehen, die gleich im Abstand von 3-5 Minuten sehr regelmäßig kamen. Ans Nochmal-Schlafen war nicht mehr zu denken, aber ich konnte die Wehen noch eine Weile im Bett „veratmen“ und zwischen den Wehen noch ein paar organisatorische Dinge klären (z.B. Pia informieren und unseren Kindersittern Bescheid geben, dass wir sie in den kommenden Stunden brauchen werden). Um kurz nach halb 5 wurden die Wehen dann doch recht unangenehm im Bett und mein Mann und ich standen auf, aßen noch ein bisschen was (wobei mir das kleine Müsli anschließend ziemlich schwer im Magen lag).

Um kurz vor 6 Uhr machten wir uns schließlich auf den Weg ins Geburtshaus. Dort angekommen wurden wir schon von Pia erwartet. Sie hatte schon Wasser in die Badewanne gelassen und mein Mann und ich durften es uns gleich in der Wanne gemütlich machen. Das Bad mit Entspannungsmusik bei Kerzenschein war entspannend und meine Müdigkeit machte sich allmählich wieder bemerkbar. Die Wehen ließen etwas nach, weshalb mich Pia nach einer Weile fragte, ob ich vielleicht nochmal eine Runde aus der Wanne rauskommen möchte. Außerhalb der Wanne wurden die Wehen gleich wieder stärker und häufiger. Pia hatte die schöne Idee, dass mir vielleicht etwas frische Luft auch gut tun könnte. Einen Spaziergang schaffte ich nicht mehr, aber die frische Luft im Hinterhof vom Geburtshaus tat gut. Die Wehen waren für mich im Vierfüßler am „angenehmsten“, was draußen auf dem harten Teerboden allerdings nicht so bequem war. Also zogen mein Mann und ich wieder ins Geburtszimmer, wo ich gemütlich auf der Matte im Vierfüßler sein konnte. Ich probierte noch aus, ob eine andere Position (mit Hilfe von einem Seil von oben) in den Wehen besser ist, merkte aber gleich, dass der Vierfüßler für mich am angenehmsten ist.

Zurück im Vierfüßler meinte Pia, ich dürfte auch pressen, wenn ich das Gefühl dazu hätte. Ich konnte es noch nicht ganz glauben, dass mein Muttermund schon komplett offen war, aber das erleichterte mich und ich versuchte nun einfach mit den Wehen „mitzugehen“ und unserem Kind den Weg in die Welt (außerhalb meines Körpers) freizumachen. Die Wehen wurden mit der Zeit etwas schwächer, meine Müdigkeit kam zurück und Pia stellte fest, dass unser Knirps verhakt sei oder nicht wüsste, wie er sich richtig drehen sollte, um aus mir rauszukommen. Aber Pia blieb ganz entspannt und ließ mich nun ein paar Mal in den Wehen die Position ändern. Pia überprüfte immer mal wieder die Herztöne von unserem Knirps und gab mir die Sicherheit, dass es ihm gut ginge.

Nach ein paar weiteren Wehen hörte ich Pia und Catalina schon sagen: Super, weiter so, wir sehen schon das Köpfchen. Und dann ging es nicht mehr lange und nach ein paar Wehen war unser Knirps da. Juhu! Die Freude war riesig!
Pia und Catalina ließen uns erstmal eine ganze Weile kuscheln und wir hatten ausgiebig Zeit fürs erste Kennenlernen. Nachdem die Nabelschnur auspulsiert hatte, kam Pia nochmal und mit einer oder zwei Nachwehen war die Plazenta dann noch geboren. Wir konnten uns entspannt zu dritt ins Bett legen und konnten die tolle erste Zeit mit unserem kleinen Lars in wunderschöner und entspannter Atmosphäre in vollen Zügen im Geburtshaus genießen.

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