Eine tolle Geburt.
Um 11 Uhr gingen bei mir die Wehen los. Wir waren schon bei SSW 41+1. Ich war sehr froh, dass es endlich los ging.
Die Wehen waren noch gut zu veratmen. Ich dachte ich könnte mich noch eine Weile ausruhen, allerdings ging es im Liegen schon schnell nicht mehr. Gegen 14.30 Uhr telefonierten wir mit unserer Hebamme Anaïs. Am Telefon erkundigte sie sich, wie es mir geht und wie die Wehentätigkeit ist. Wir wollten noch spazieren gehen und sie gab mir den Tipp noch zu duschen. Spazieren klappte dann aber nicht mehr, da ich bei jeder Wehe in die Hocke musste, so versuchten wir es mit der Dusche. Das regte allerdings die Wehen weiter an. So beschlossen wir ins Geburtshaus zu fahren. Wir haben mit Anaïs um 16 Uhr telefonisch vereinbart, dass wir uns dort treffen. Um 17 Uhr kamen wir gleichzeitig dort an.
Ijad und Anaïs bezogen das Bett und richteten alles her. Die Stimmung war sehr ruhig und schön. Das Licht gedimmt. Ich hatte überhaupt keine Angst. Alles fühlte sich richtig an und ging seinen Weg. Ijad machte sich noch entspannt einen Tee (trank ihn allerdings erst am Ende). Es ging dann alles sehr schnell. Anaïs untersuchte mich. Der Muttermund war schon 6 cm offen. Ich ging noch ein paar Mal zur Toilette, versuchte weiter die Wehen zu veratmen. Anaïs war immer da, aber meist im Hintergrund und Ijad bei mir. Zurück im Zimmer platzte die Fruchtblase. Ich konnte mich überall bewegen, wie ich wollte und wie es mir guttat. Zum Schluss ging es schließlich nur noch auf dem Boden, vor dem Bett kniend. Um 18.30 Uhr kam die zweite Hebamme Anja dazu, blieb aber bei der Geburt ganz im Hintergrund. Unsere Tochter Fee kam dann um 18.51 Uhr auf die Welt. Ich konnte kaum glauben, es so schnell aus eigener Kraft und Intuition geschafft zu haben. Anaïs hat mich dabei, wenn nötig, unterstützt und mein Mann war zu jeder Zeit an meiner Seite.
Wir bekamen dann erst einmal Zeit zu dritt, um zu kuscheln und zu stillen. Die Hebammen zogen sich zurück. Fee trank an der Brust und wir haben die Zeit zu dritt genossen.
Mit Hilfe einer kleinen Akupunktur kam die Plazenta, sie wurde mit uns zusammen untersucht, alles wurde uns erklärt und Ijad durfte Fee abnabeln. Die U1 erfolgte am Schluss und meine Wunden wurden von den Hebammen in aller Ruhe versorgt.
Um ca. 23 Uhr war mein Kreislauf soweit stabil, dass wir uns auf den Heimweg machen konnten. Ijad, Anaïs und Anja packten alles zusammen und wir machten uns das erste Mal zu dritt auf den Weg nach Hause. Zuhause entspannten wir noch auf dem Sofa, vesperten und waren einfach nur glücklich im eigenen Heim zu sein und die Zeit genießen zu können.
Von Anfang an hatte ich im Geburtshaus ein sehr gutes Gefühl. Mein tiefer Wunsch, nicht im Krankenhaus entbinden zu wollen, fühlte sich dort richtig an. Mit Anaïs waren die Vorsorgeuntersuchungen und Gespräche vorab sehr stärkend. Ich fühlte mich sehr wohl und wusste, ich bekomme das hin. Ijad hatte auch zu jeder Zeit ein gutes Gefühl.
Nach der Geburt bin ich absolut stolz es aus eigener Kraft geschafft zu haben. Fee und mir geht’s super. Für Ijad war es ebenfalls sehr schön ein wichtiger Teil bei der Geburt gewesen zu sein.
Ich bin glücklich darüber, Fee diesen entspannten Start ins Leben ermöglicht zu haben.
Vielen Dank für die tolle und einfühlsame Arbeit der Hebammen.
Wir haben vertraut und sind nun eine Familie.
Sarah, Ijad und Fee