Madita Luise

Es begann damit, dass die Wehen an einem Samstag Abend immer stärker wurden. Wir sind dann noch ganz normal um 23 Uhr rum ins Bett gegangen, konnten aber ab 1 Uhr schon nicht mehr schlafen, da die Wehen zu stark waren. Die Nacht haben wir dann noch zu Hause verbracht und haben morgens gegen 6 im Geburtshaus angerufen und durften dann auch kommen. Da unsere erste Hebamme in der Nacht zuvor schon zwei Geburten begleitet hatte, wurden wir gefragt, ob es ok sei, wenn die dritte Hebamme übernimmt. Für uns war das kein Problem, da wir ja durch die Vorgespräche schon die Möglichkeit eines Kennenzulernens mit der dritten Hebamme hatten. Die hat sich dann auf den Weg ins Geburtshaus gemacht und wir wurden dort erstmal von einer weiteren Hebamme in Empfang genommen. Nach einem kurzen Gespräch über die aktuelle Lage haben wir gemeinsam beschlossen, dass wir erst mal noch in Hagelloch spazieren gehen. Also sind wir dann ca. 2 Stunden durch Hagelloch gelaufen, haben die Wehen veratmet und die verschlafene Stimmung am Sonntag Morgen genossen. Die Wehen sind dadurch jedoch etwas unregelmäßiger und schwächer geworden. Darum haben wir mit unserer Hebamme entschieden, nochmal nach Hause zu fahren und weiterhin in Kontakt zu bleiben. So verbrachten wir den Tag noch in unserer Wohnung in Tübingen, wo wir uns aber auch noch sehr wohl gefühlt haben. Abends kam die Hebamme dann bei uns in der Wohnung vorbei und hat das erste Mal nach dem Muttermund getastet. Dieser war noch nicht wirklich eröffnet. Also beschlossen wir, einen Nelkenöl Tampon einzuführen. Dieser führte dann zu sehr starken Wehen, die in Abständen von 3 Minuten kamen. Gegen 21 Uhr fühlten wir uns dann nicht mehr so wohl zu Hause und haben uns wieder mit unserer Hebamme im Geburtshaus getroffen. Dort haben wir uns erst mal eingerichtet und ein Bad genommen. Die Hebamme hat die komplette Zeit eine sehr gute Mischung aus sich kümmern und sich zurück ziehen gefunden. Für uns war das total passend und wir haben uns von Anfang an sehr sehr wohl gefühlt. Der Muttermund wurde dann Irgendwann auf 5 cm getastet, was uns Mut gemacht hat, dass es vorwärts geht. Die Nacht über haben wir fleißig weiter Wehen veratmet und immer wieder auch versucht etwas zu schlafen, so gut das eben ging. Auch die Hebamme hat sich immer wieder hingelegt. Am Morgen wurden wir dann gefragt, ob es für uns in Ordnung sei, wenn nun wieder die ausgeschlafene erste Hebamme übernimmt und so haben wir es gemacht. Sie hat dann ausführlich mit uns gesprochen, um sich ein Bild zu machen wie weit die Geburt schon fortgeschritten ist und hat dann leider nur optimistische 4 cm Muttermundseröffnung getastet. Das hat uns etwas deprimiert und wir haben überlegt, wie wie nun weiter machen. Dann haben wir beschlossen nochmals einen Nelkenöl Tampon anzuwenden. Nach einigen Stunden starker Wehen haben wir dann nochmal getastet, leider ohne Veränderung. Der Kopf der Kleinen wollte einfach nicht richtig ins Becken rutschen. Somit hat uns der nötige Druck auf den Muttermund für die restlichen Zentimeter gefehlt. Es war dann Montag Mittag und wir haben dann mit der Hebamme gemeinsam beschlossen, dass wir nun in die Klinik fahren, in der Hoffnung, dass etwas medizinische Unterstützung uns noch zu einer natürlichen Geburt verhelfen kann. Diese Entscheidung war nicht einfach für uns, da wir so gerne im Geburtshaus geboren hätten. Aber unsere Hebamme hat uns wirklich total einfühlsam beigestanden und uns ermutigt, dass alles noch gut werden wird und auch betont, dass wir nicht schuld an dieser Situation sind. Eine wichtige Erkenntnis, die es schön war an dieser Stelle zu hören, um dann mit neuem Mut weiter zu gehen. 

Im Krankenhaus gab es eine kurze Übergabe und dann die Verabschiedung unserer Geburtshaushebamme. Schlussendlich kam unsere Maus dann um 22:39 nach einer PDA und einem Wehentropf auf natürlichem Weg und kerngesund zur Welt. 
Auch wenn wir unseren Wunsch einer Geburt im Geburtshaus nicht wie geplant zu Ende verwirklichen konnten, war unsere Erfahrung durchweg positiv! Die betreuenden Hebammen waren super einfühlsam und kompetent an unserer Seite und haben uns auch bei der nicht einfachen Entscheidung unterstützt, dann den Weg ins Krankenhaus zu gehen. Wir würden das Geburtshaus jederzeit wieder als Geburtsort wählen und können nur allen werdenden Eltern unsere Empfehlung für diesen Ort aussprechen.


Vielen Dank für eure tolle Arbeit 🙂

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