Unser ET war auf Mitte Februar angesetzt, am Morgen des 4. Februars hatte ich noch einen Termin bei meiner Frauenärztin und alles war ruhig. Ich spürte zwar ein leichtes Ziehen im Bauch, dachte aber, es käme einfach von einem anstrengenden Tag. Alma ist unsere zweite Tochter – ihre große Schwester kam vor zweieinhalb Jahren im Geburtshaus zur Welt. Eine schöne, kraftvolle Geburt, die uns mit viel Vertrauen auf die zweite Geburt blicken ließ. Auch diesmal war wieder unsere Hebamme Chris an unserer Seite.
Am Abend fand ich im Bett keine angenehme Position mehr. Gegen Mitternacht aber wurde klar, dass es ernst wird. Aus dem leichten Ziehen im Bauch wurden Wehen. Sie waren noch leicht und gut zu veratmen, sodass ich hoffte, vielleicht noch etwas schlafen zu können. Das gelang mir nicht mehr. Um zwei Uhr stand ich auf, lief durch die Wohnung und packte nebenbei noch die letzten Sachen für die Tasche fürs Geburtshaus.
Um halb fünf rief ich Chris an. Wir wollten uns gegen sechs Uhr im Geburtshaus treffen. Kurz danach kam meine Schwester zu uns, um bei der Großen zu bleiben. In dem Moment spürte ich eine besonders starke Wehe – ich erinnerte mich sofort an die Geburtswehen der ersten Geburt zurück und freute mich schon auf die warme Wanne im Geburtshaus. Ich ging ins Wohnzimmer, und dort platzte die Fruchtblase. Da wusste ich: Jetzt muss es schnell gehen.
Ich rief meinen Mann, wir wollten noch losfahren – doch dazu kam es nicht mehr. Schon bei der nächsten Wehe fand ich mich im Vierfüßlerstand auf dem Wohnzimmerboden wieder und hatte bereits Pressdrang. Nur drei Wehen später war unsere Tochter geboren. Mein Mann konnte sie entgegennehmen, sie schaute sich aufmerksam um, schrie sofort und alles war gut. Auch die Plazenta wurde geboren.
Chris kam kurz darauf zu uns nach Hause und versorgte uns in aller Ruhe auf dem Sofa. Am 5. Februar um 5:11 Uhr wurde Alma Rose geboren – überraschend schnell, mitten in unserem Zuhause und ein bisschen im Chaos. Genauso, wie es sein soll! Wir sind sehr Dankbar für diese Erfahrung und mehr als froh, dass Chris uns auf diesem Weg begleitet hat.
