Matti

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne … „ [Hermann Hesse]

 

Zu Beginn möchte ich die Frage beantworten, warum eigentlich ein Geburtshaus?

Für mich war schon immer klar, wenn ich einer kleinen Seele das Leben schenken darf, dann möchte ich nicht in eine Klinik gehen, sondern in ein Geburtshaus. Ich möchte einen selbstbestimmten Weg gehen. Einen Weg, der sich für mich und mein Baby ganzheitlich, friedlich und harmonisch anfühlt. Nicht nur während der Geburt, sondern auch während der Schwangerschaft. So habe ich mich entschieden ab Mitte des 2. Trimesters auch alle Vorsorgeuntersuchungen im Geburtshaus wahrzunehmen. Auf die Vorsorgeuntersuchungen im Geburtshaus habe ich mich jedes Mal sehr gefreut und bin mit einem so positiven und glückseligen Gefühl wieder nach Hause gefahren.

An dieser Stelle möchte ich mich von ganzem Herzen bei Pia, Catalina und Bettina bedanken. Jeder Vorsorgetermin, den mein Mann und ich im Geburtshaus wahrnehmen durften, hat die Schwangerschaft und Bindung zu unserem Kind noch besonderer gemacht. Wir haben meinen Körper und die Schwangerschaft von einer ganz anderen Seite kennenlernen dürfen. Das Vertrauen, das ihr mir für mich und meinen Körper entgegengebracht habt, hat die Schwangerschaft zu einer magischen und für mich transformierenden Zeit gemacht. Dass ich euch alle vor der Geburt über einen längeren Zeitraum kennenlernen durfte und somit wusste, wer mich bei der Geburt begleitet, hat mich in ein so tiefes Vertrauen versetzt, dass alles gut gehen wird. Vielen Dank für euer Sein und euer Wirken!

Nun zu unserem großen Tag oder besser gesagt, zu Mattis Geburtstag. 😊

Spoileralarm vornweg: wir durften eine Traumgeburt unseres ersten Sohnes erleben.

Freitagmittag. Ich lernte für meine Ausbildung zur Ernährungsberaterin und probierte verschiedene Meditationstechniken aus, als plötzlich mein Mediationskissen feucht wurde. So habe ich den ph-Teststreifen angewandt und dieser färbte sich eindeutig blau. Ich holte meinen Mann und wir machten den Test mit weiteren Streifen, um auch wirklich auf Nr. Sicher zu gehen. Alle blau. So riefen wir im Geburtshaus an und besprachen, wie die nächsten Schritte aussehen dürfen. Nach dem wir aufgelegt hatten, schauten wir uns an und ich musste sofort anfangen zu weinen. Die Geburt ging los. In weniger als 24h werden wir Eltern sein und unseren kleinen Matti in den Armen halten dürfen.

Da ich keinerlei Wehentätigkeiten verspürte, sind wir für einen Spaziergang rausgegangen. Haben uns zu zweit nochmal auf eine Bank hinter unserem Haus am Berg gesetzt und die Natur bewundert. Als wir wieder zu Hause waren, habe ich schnell Muffins gebacken (Geburtstags-Muffins) und noch etwas im Haushalt gewurstelt. Da ich immer noch keine Wehen spürte rief ich Pia an. Mit ihrer ruhigen Stimme am Telefon fiel ich wieder ins Vertrauen, dass alles seinen Weg geht und es so kommt wie es kommen soll.

Mein Mann und ich haben uns noch auf unserer Terrasse ein „letztes Dinner zu zweit“ gegönnt. Die Atmosphäre war so magisch, wir waren so gespannt und auch zeitgleich entspannt. Gegen 21.30Uhr gingen dann die ersten Kontraktionen los. Ich schrieb die Abstände auf und stellte fest, dass diese bereits nach kürzester Zeit im Schnitt bei 7 Minuten lag. So rief ich Pia nochmal an und sie gab mir den Tipp, ob ich noch in die Badewanne möchte, um nochmal zu entspannen und die Wehentätigkeit intensiver werden zu lassen. So verbrachte ich gute 1,5h in der Badewanne. Ich konnte die Wehen gut veratmen und meinen Hypnobirthingkurs anwenden. Mein Mann schrieb die Abstände weiterhin auf. Nun sind wir schon bei 5 Minuten. Ich versuchte mich nochmal ins Bett zu legen, was mir in diesem Moment nicht taugte. Ich rief Pia nochmal an und sie fragte mich, ob ich mich wohler fühlte, wenn wir uns im Geburtshaus treffen. Daraufhin packten wir unsere Sachen und fuhren los. Wir hatten immerhin noch 40 Minuten zu fahren. Die Fahrt hat mich etwas durcheinandergebracht und das veratmen fiel mir schwerer, daher war ich sehr dankbar, als wir um kurz vor 1:00 Uhr angekommen sind.

Pia war bereits vor Ort und hat uns so liebevoll empfangen. Das Licht gedämmt, Kerzen an. Ich bin sofort in den Vierfüßler und habe weiter veratmet. Mein Muttermund war schon fast vollständig geöffnet. Ich bat darum, dass das Wasser in die Wanne eingelassen wird. Mein Mann hat unsere Geburtsplaylist angemacht und wir verbrachten knapp 1,5h in der Wanne, bis unser kleiner Schatz um 3.44 Uhr geboren wurde.

Zwischendurch sind mir die Kräfte ausgegangen und ich wurde von Pia so liebevoll und gut versorgt. Zum einen mit Traubenzucker und zum anderen mit kraftgebenden und motivierenden Worten.

In der Schlussphase ist Rene mit in die Wanne gestiegen und hat sich hinter mich gesetzt, mich gestützt, mir nochmal Kraft für die letzten Presswehen gegeben bis der kleine geboren wurde.

… und dann stand plötzlich die Zeit still.

Wir lagen zu zweit in der Wanne, mit Matti auf der Brust. Ein Gefühl, was man nicht in Worte fassen kann.

Ich würde jederzeit wieder den Weg des Geburtshauses wählen. Wir waren bis kurz vor der Geburt zu Hause und waren kurze Zeit nach der Geburt wieder zu Hause, was mich so ins Vertrauen gebracht und entspannt hat. Es war ein so selbstbestimmter und ganzheitlich stimmiger Weg durch die Schwangerschaft und durch die Geburt. Ich habe mich rundum wohl, aufgehoben und gut betreut gefühlt. Ich danke euch von ganzem Herzen, dass ich diese wundervolle Erfahrung mit und durch euch erleben durfte.

 

 

 

 

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