Leonie

Den ganzen Tag war ich bei meiner Arbeit schon aufgeregt, weil meine Freundin Kathrin in der Nacht, 13 Tage vor unserem errechnetem Geburtstermin, schon Fruchtwasser verloren hatte.
Doch nach anfänglichen Sorgen lief alles wie am Schnürchen.

Abends um 19 Uhr gaben wir den Startschuss mittels eines Rizinuscocktails, der die Wehen anregen soll. Kaum ausgetrunken kam um 21 Uhr die erste Wehe und bereits kurze Zeit später im Abstand von etwa 3-4 Minuten weitere Wehen.
Um 23:30 Uhr trafen wir im Geburtshaus ein und es war bereits eine schöne warme Badewanne für uns vorbereitet. Das war für Kathrin sehr angenehm, weil Sie sich in den Wehenpausen im warmen Wasser sehr gut entspannen konnte. Die kurzen und wenigen Anweisungen von Chris und ihrer Hebammenschülerin Claudia halfen ihr sehr, mit ihrer Atmung während der Wehen optimal zu „arbeiten“. Ich spürte schon, obwohl ich gar nicht so viel tat, dass meine Anwesenheit auch sehr hilfreich war.

Ich erinnerte mich an die durchaus normale Dauer von durchschnittlich 12 Stunden bei einer Erstgeburt… Doch bei Kathrin ging es sehr schnell und so wurde unsere Leonie schon um 1:38 in die Wanne hinein geboren.
Wir konnten zusammen unser Baby eine Weile im Arm halten, bis ich die Nabelschnur durchschnitt, als diese aufgehört hatte zu pulsieren. Das pulsieren der Nabelschnur zu spüren war ein tolles Gefühl für mich. Es löste einfach nur stauen in mir aus, was diese Natur alles für uns eingerichtet hat und wie das alles wahnsinnig gut funktioniert… Da bin ich heute noch sprachlos darüber…

Die Nachgeburt der Plazenta war nicht so angenehm, weil es dazu die Nachwehen braucht.
Es war sehr interessant, diese später genau zu untersuchen und das Organ von Chris ein wenig erklärt zu bekommen.
Nachdem auch Kathrin versorgt wurde, und alle wohlauf waren, sind wir bereits 3 Stunden nach der Geburt als kleine Familie nach Hause gegangen.

Ich dachte immer so eine Geburt ist eklig und hatte Angst, dass es mir vielleicht irgendwann schwindelig wird und ich nicht mehr für meine zwei da sein kann… Aber in diesen Momenten ist es einfach nur wunderbar und total egal. Alles ist irgendwie so total normal. Dafür danken wir dem gesamten Team vom Geburtshaus in Hagelloch, das hier tolle Arbeit leistet, um so ein tolles, familiäres und häusliches Ambiente erschaffen hat. Wir wurden dort sehr herzlich empfangen und durften nun auch nach der Geburt eine sehr angenehme Betreuung genießen. DANKE!!!

Gar keine Frage, das tolle Erlebnis beim nächsten Kind wieder mit Euch zu erleben!!!

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