Rückblick 2018

Die Natur birgt ein tiefes Wissen über ihren Erhalt und Weiterentwicklung. Immer wieder, immer wieder auf’s Neue. Wer stört, ist der Mensch in seinem Hochmut, mit seiner vermeintlichen Intelligenz die Natur zu belehren. So wurde aus Geburtsbegleitung die Geburtsmedizin, technisch und instrumentell orientiert.

Die Zeit für eine Geburt und die Zeit danach, wird von der Krankenkasse vorgeschrieben und pauschal bezahlt.
7 Stunden darf die physiologische Geburt in der Klinik dauern und wird mit etwa 1700 Euro bezahlt. (5 Stunden vor und 2 Stunden nach der Geburt)
In der außerklinischen Geburtsbegleitung darf? eine Geburt 11 Stunden dauern und ist der Kasse 722 Euro wert. (8 Stunden vor und 3 Stunden nach Geburt) Seltsame Rechnung und Pauschalierung eines individuellen und natürlichen Vorgangs.

Der Hebammenverband Deutschland stellt fest, dass nur noch 10% der Geburten ohne Interventionen ablaufen. Jede Intervention kann in Rechnung gestellt werden.
Die WHO schreibt vor: Geburten sollen nicht beschleunigt werden! Frauen müssen einbezogen werden! Die Frau und Ihr Baby haben ein Recht auf eine würdevolle und wertschätzende Geburt! Es ist das Personal, welches mit ihrer Zuwendung die wertschätzende und würdevolle Geburtsbegleitung möglich macht.

Auch Ludwig Janus, Psychotherapeut sagt:
Die Geburt ist eine prägende Grunderfahrung für Mutter und Kind. Sie ist immens wichtig für eine gute Bindung.
Unsere Gesellschaft braucht Kinder – nur was ist, wenn es aufgrund traumatischem Geburtserleben nur bei einem Kind bleibt?
„Right of childbirth“ schätzt, dass fast die Hälfte aller Frauen Gewalterfahrungen bei der Geburt machen. „Motherhood“ e.v. , „gerechte-geburt.de“ / „Roses Revolution“, „Geburt“ e.V., „Arbeitskreis Frauengesundheit“ e.v. und noch andere Eltern / Mütter/ Fraueninitiativen kämpfen für eine Reform der Geburtshilfe auf allen Ebenen.
Gute Geburtsbegleitung braucht Zeit und findet seine Erfüllung in der 1:1 Betreuung. Dass wir Hebammen in der außerklinischen Geburtshilfe laut Vertrag mit der Krankenkasse dazu verpflichtet sind, kommt uns sehr entgegen.

Im Jahr 2018 haben wir 148 Paare während der Geburt begleitet. 100 Babys haben das Licht der Welt in Hagelloch erblickt und 27 Babys in und um Tübingen. 21 Paare haben wir an die Klinik weitergeleitet. Wie immer waren die Gründe unterschiedlich. Allen geht es gut. Unsere Weiterleitungsrate liegt unter dem bundesweiten Durchschnitt siehe „www.quag.de“ und spricht für eine verantwortungsbewusste Geburtsbegleitung.
Viele haben uns auch in den Kursen und in der Wochenbettbegleitung kennengelernt. Euch Allen danken wir für Euer Vertrauen, mit uns diesen spannenden Weg der Elternschaft zu gehen. Eine gute Arbeit setzt auch ein gutes Team voraus.
Unser Nordlicht Katharina hat sich an die Schwaben gewöhnt, Julia Emmenecker ist aus dem Wochenbettteam ins Geburtsteam gewechselt und Ende des Jahres folgte ihr auch Jana Daniel ins Geburtsteam. Wir 4 „alten“ Hebammen und unserer 3 jungen. Ein super Team!
Im Wochenbettteam gab es auch Zuwachs. Susanne Rubik heißt sie. Schön, dass Du bei uns bist. Lisa Zeh-Hoyler hat sich vorläufig von der Hebammerei verabschiedet. Dir alles Gute und vielen Dank für Deine Unterstützung und Deine Hingabe.
Antje Ertan ist im Sommer 2018 mit Ihrer Familie zu einer Weltreise aufgebrochen, jedoch nicht ohne ihr Versprechen im Sommer 2019 dem Geburtshaus wieder zur Verfügung zu stehen. Im September hatten wir unser Herbstfest, das durch den Elternverein und seinem Engagement wieder zu einem wunderschönen Fest wurde.
Danke an unsere Bürofee Natalie, unsere Reinigungskräfte Isolde und Sylvi und natürlich an unseren Bernd. Zusammen sind wir das Geburtshaus Tübingen.
Mein und unser Dank gilt abschließend auch den vielen Engeln, den guten Mächten oder wie sie auch heißen mögen, die um unser Geburtshaus stehen. Mit dieser Begleitung starten wir in das Neue Jahr und wünschen uns und Euch, dass es gut wird.

2018 war für uns ein gutes Jahr.
Angefangen von einer guten personellen Besetzung bis hin zu den Anfragen, die dadurch auch aufgefangen werden konnten.

 

100 Babys haben das Licht der Hagellocher Welt im Geburtshaus erblickt und 27 Babys zu Hause.